Burg bei Möggingen
Stätten der Vor- und Frühgeschichte:
Bei einem Wallschnitt im Jahr 1935 kamen außer einigen Scherben der Bronze- und Urnenfelderzeit in der Wallschüttung keine Kleinfunde zutage. 1938 wurde deshalb eine zweite Ausgrabung durchgeführt. Man legte im Südwestteil des umwallten Geländes nahe der höchsten Stelle eine etwa 4 m² große Kulturschicht der jungneolithischen Altheimer Gruppe (ca. 3800-3300 v.Chr.) und fand Scherben von Henkelkrügen, Tassen, Schüsseln, Schalen und Trichtertöpfen, außerdem ein Mahlsteinfragment, das Bruchstück einer Silexsichel, ein Silexmesser und einen Klingenkratzer. Nachweise von Hausgrundrissen waren im dunklen Waldboden nicht zu erbringen.
Stätten der historischen Zeit:
Der langgestreckte Bergrücken fällt gegen Süden, Westen und Norden steil ab. Nach Osten ist er durch einen Sattel mit dem Bergmassiv verbunden. Das nach Westen sich senkende Bergplateau ist mit einem Wall umgeben, dem ringsum ein Graben vorgelagert ist. Die langovale Befestigung hat eine Ausdehnung von ca. 330 m und eine zwischen 50 m und 80 m wechselnde Breite. Im östlichen Teil des Südwalles ist ein altes Tor erhalten, das an den leicht nach innen einbiegenden Wallschenkeln gut zu erkennen ist. Eine Untersuchung der Befestigung ergab, dass sie ursprünglich aus einer Trockenmauer bestand, die ca. 1,60 m breit war und durch Holzpfosten verstärkt gewesen ist. Ihrer Form nach, vor allem aufgrund der ausgeprägten Hanggräben, gehört die Befestigungsanlage in frühmittelalterliche Zeit. Die Wallburg auf dem Burgberg von Möggingen diente den Bewohnern der Höfe des königlichen Landbesitzes im frühen Mittelalter als Fluchtburg.