Herkheim Holzäcker

Eine in der Geländsituation typische dorfartige Niederlassung der Linearbandkeramik (ca. 5.500 - 5.050 v.Chr.) wurde auf den Holzäckern südöstlich von Herkheim ausgegraben. Innerhalb eines auf drei Seiten geschützten Beckens breitet sich im Übergangsbreich von trockenem Hang und feuchter Mulde, also an der Nahtstelle verschiedener Bodentypen, die ausgedehnte, wenigstens 3500 qm umfassende Siedlungsfläche aus. Aus den dunkelgefärbten Pfostenlöchern konnten die Grundrisse langrechteckiger Häuser ermittelt werden wobei davon auszugehen ist, dass die Erschöpfung des Bodens von Zeit zu Zeit eine Ausweitung der Wirtschaftsfläche und eine Verlegung der Felder hin zur Verlagerung der Siedlung notwendig machte. Die erstaunliche Grösse der Gebäude (27 x 10 m) spricht für die Unterkunft von Grossfamilien mit wenigstens 8 - 10 Personen. Eine Siedlung mit sieben Häusern kann demnach 60 - 70 Personen umfasst haben. Die Sachfunde, darunter Steingeräte aus Silexmaterial oder Felsgestein geben Hinweise auf das Wirtschaftsleben. Neben Schabern, Bohrern und Keilen belegt das Vorkommen von Klingen mit Lackglanzpatina und von Mahl- und Reibsteinen die Bedeutung des Getreideanbaues.